Warum entspanntes Lernen der Schlüssel zu langfristigem Erfolg ist – und warum ich meinem Kind alle Zeit der Welt gebe
- Lena
- 9. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
In unserer heutigen Gesellschaft sind wir es gewohnt, Kinder möglichst früh auf das schulische Leben vorzubereiten. Bereits im Vorschulalter gibt es Kurse, die das Lesen und Schreiben fördern sollen. Eltern machen sich oft Sorgen, wenn ihr Kind diese Fähigkeiten nicht schnell genug erlernt. Aber was wäre, wenn wir uns von diesem Druck lösen und unserem Kind die Zeit geben, die es wirklich braucht? Genau das habe ich entschieden, und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
Warum wir uns entspannen sollten, wenn es ums Lesen- und Schreibenlernen geht
In freien Schulen, wie es auch bei meinem Kind der Fall ist, wird der Druck des frühen Lesens und Schreibens bewusst vermieden. Kinder lernen hier in ihrem eigenen Tempo, und das nicht ohne Grund: Jedes Kind hat seine eigene, ganz individuelle Lernkurve.
Manche Kinder sind schon im Alter von fünf Jahren interessiert am Lesen, während andere sich erst später dafür öffnen. Und das ist vollkommen in Ordnung. Studien belegen, dass der Zeitpunkt, wann ein Kind diese Fähigkeiten erlernt, langfristig keinen Unterschied macht. Entscheidend ist, dass es in einer Umgebung lernt, die es fördert, sich ohne Druck zu entfalten.
Der Schlüssel zu einem sinnvollen Lernen: Intuition und Potenzialentfaltung
Ein Kind, das nach seinem eigenen Rhythmus lernen darf, entwickelt eine natürliche Freude am Lernen. Das hat einen einfachen Grund: Der Schlüssel für ein zukünftiges sinnvolles Lernen besteht darin, seiner Intuition zu folgen und dabei sein Potenzial zu entfalten.
Genau das passiert, wenn wir es in einem individuell zugeschnittenen Entfaltungsrahmen ermutigen, in dem es die Freiheit hat, sich auszuprobieren und zu experimentieren. Es wird mit Freude genau das lernen, was es wirklich lernen möchte – nicht weil es muss, sondern weil es von innen heraus den Antrieb verspürt.
Dieses intuitive Lernen basiert auf dem Prinzip, dass das Kind spontan und mit einem natürlichen Drang Probleme angeht, die es faszinieren. Das Kind hat also ein „Willkommensproblem“ – eine Aufgabe oder Herausforderung, die es von sich aus lösen möchte. Das kann das Lesen eines Lieblingsbuchs sein oder das Schreiben eines Briefs an einen Freund. Wenn das Lernen aus einem inneren Antrieb geschieht, entfaltet sich das volle Potenzial des Kindes auf natürliche und nachhaltige Weise.
Warum ich meinem Kind alle Zeit der Welt gebe:
Es ist natürlich nicht leicht, dem Druck von außen standzuhalten. Wir werden damit nicht aktiv konfrontiert, aber ich höre es oft von anderen Eltern.
Warum z.B. das Kind noch nicht lesen oder schreiben kann, während andere Kinder in seinem Alter bereits darin geübt sind.
Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, meinem Kind alle Zeit der Welt zu geben. Ich vertraue darauf, dass es die Dinge dann lernen wird, wenn es dazu bereit ist. Und genau das passiert: Ohne Druck, ohne Stress, ohne Ängste.
In der freien Schule meines Kindes wird dieser Gedanke aktiv gelebt. Die Kinder dürfen ihren eigenen Weg finden, sie werden ermutigt, ihre Interessen zu verfolgen und ihre Neugier zu nutzen, um zu lernen. Und ich sehe, wie mein Kind sich dabei entfaltet – nicht nur in Bezug auf das Lesen und Schreiben, sondern in seiner gesamten Persönlichkeit.
Ganzheitliche Entwicklung und Freude am Lernen
Oftmals wird vergessen, dass Lesen und Schreiben nur ein Teil der gesamten Entwicklung eines Kindes ausmachen. Viel wichtiger ist es, dass das Kind Freude am Lernen hat, seine Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten entfaltet und soziale Kompetenzen entwickelt. All das passiert, wenn Kinder in einem entspannten Umfeld lernen dürfen, das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Mein Kind lernt nicht nur, wie man Buchstaben aneinanderreiht, sondern auch, wie man eigene Gedanken und Gefühle ausdrückt, wie man kreativ denkt und neue Lösungen findet. Und das alles, weil es Zeit und Raum hat, sich zu entfalten.
Vertrauen in den natürlichen Lernprozess
Am Ende ist es eine Frage des Vertrauens – Vertrauen in den natürlichen Prozess des Lernens. Ich vertraue darauf, dass mein Kind sich all die Fähigkeiten aneignen wird, die es braucht, wenn es bereit ist. Es wird nicht nur das Lesen und Schreiben lernen, sondern auch, wie es seine Kreativität und seine Leidenschaft in all den Dingen nutzt, die es im Leben wirklich interessieren.
Deshalb bin ich so entspannt, was das Lesen- und Schreibenlernen betrifft. Ich weiß, dass mein Kind seinen eigenen Weg gehen wird – und dass dieser Weg langfristig zu einem erfüllten, erfolgreichen und freudvollen Leben führen wird. Denn das Wichtigste ist nicht, wann ein Kind lernt, sondern wie und warum es lernt.
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